Wer hat die Migros geentert?

Migros Outlet Verfall einer Genossenschaft

Migros wurde als Genossenschaft mit viel Idealismus von Gottlieb Duttweiler gegründet. Mit viel Hingabe, Begeisterung und Engagement hat er günstig Lebensmittel mit Verkaufswagen ausgefahren. Dafür wurde er angegriffen. Gottlieb Duttweiler, auch Dutti, hat sich gewehrt und schliesslich den Landesring der Unabhängigen als politische Partei gegründet. Die Migros hat er an die Konsumenten verschenkt und seine Kundenzeitung Brückenbauer hatte politische Inhalte. Die Migros ist extrem innovativ gewesen, hatte die erste Sozialbilanz herausgegeben und für die Ökologie viel getan.

Heute ist das Unternehmen gekapert. Der Idealismus ist verschwunden. Das Unternehmen kommerzialisiert. Ideen? War einmal.

Die letzte Abstimmung durch die Genossenschafter zum Alkoholverkauf ist scheinheilig. Von der Migros wurde der Discounter Denner vor Jahren übernommen, der grösste Bier-, Schnaps- und Weinverkäufer der Schweiz. Dutti wollte weder Alkohol noch Zigaretten. Ansonsten haben die Genossenschafter nichts zu melden. Als Dividende eine Tafel Schokolade, wenn die Abstimmungskarte zu Filiale gebracht wird. 

Solange ich in der Schweiz lebe, hat es erst einmal zur Präsidentin der Migros eine Wahl gegeben. Ein zweiter Kandidat, ein Unding. Demokratie? Für Fragen ist der Kundendienst da. Gespräche sind nicht möglich, nicht mal Briefe werden beantwortet. Online, alles rationell, sich den Prozessen unterordnen. Der Konkurrent Coop, ebenfalls meiner Meinung nach eine scheinheilige Genossenschaft. In Basel ist alles zentralisiert, dies hätte auch gerne die Konzernleitung so. Noch ist die Entscheidungsgewalt durch verschiedene Regionalgesellschaften verteilt. 

Nun habe ich Kerzen für den Waffenstillstand in der Ukraine bei Migros gekauft, den Beleg eingereicht und meine Kundenkarte, einen ausführlichen Brief geschrieben, Lieder dazu gepackt. Der Brief kam wahrscheinlich ungelesen zurück, das Kuvert handschriftlich beschrieben, ein Merkblatt zum Thema Kultursponsoring. Passt das?

Wie schaffen wir es, dass die Migros wieder ein Ort für Sozialpolitik wird? Vielleicht müssen wir uns die Filialen als öffentlichen Raum zurückholen.

Migros von Neoliberalen gekapert

Gottlieb Duttweiler kam eine schöne Idee. Soziales Kapital an der Gesellschaft orientiert, und nicht dem Profitdenken unterworfen. Als Genossenschaft kann jeder Konsument einen Anteil für CHF 10,-zeichnen. Ich war sofort dabei, als ich mein Leben in der Schweiz im Jahr 1983 startete. Da las ich den Brückenbauer und fieberte mit dem Landesring der Unabhängigen.

Alles weg, selbst am Kulturprozent wird gespart. Es ist sogar kein Prozent mehr. Von Nestlé fordere ich schon nur 1% des Gewinns.

Die Genossenschaftler können kaum wählen, alles wird durch die Geschäftsleitung dirigiert. Im letzten Jahr waren tatsächlich zwei Kandidaten für die Wahl zum Präsidium zur Stelle.

Was für Migros gilt, zählt bei Coop, jegliche demokratische Kontrolle ist ausgehebelt. Eine ehemalige Bundesrätin, Doris Leuthard und weitere Repräsentanten, welche die Bevölkerung kaum abbilden sitzen dort in einem Verwaltungsrat, welcher alles abnickt.

Bei Coop mochte ich das Schokoprojekt lancieren, niemand hörte mir zu. Ein Bericht der «Republik» zeigt auf, wie es um die Demokratie in den beliebten Schweizer Genossenschaften bestellt ist. Dessen Gründer leider bereits verstorben sind:
Verhinderung von Mitsprachen

Persönlich führe ich den Kampf gegen Migros mit Liedern und Wünschen an ihre Mitarbeiter. Es ist ein schweres Unterfangen, ein Lied von mir zeigt die Problematik;
Lied «Piraten»

Glencore, der Rohstoffgigant

Glencore ist für mich ein spezieller Fall. Aus meiner Jugend kenne ich die Geschichten von Marc Rich, der die Sanktionen gegen den Iran gebrochen hatte und sich danach nur noch in der Schweiz sicher fühlen konnte. Viele Jahre später hat ihn Bill Clinton begnadigt, die zugehörigen Hintergründe recherchiere ich.

Glencore ist nach diversen Fusionen ein riesiger Konzern, der den Rohstoffhandel kontrolliert. Der Konzern wird angegriffen und lässt dies wie Wasserperlen abstreifen. Als Touristiker, der sich für den Kongo und Sambia interessiert, hilft ein gutes Verhältnis mit Glencore.
Möchte ich das?

Kongo.Reisen
Sambia.Reisen

Im Oktober 2020 habe ich Glencore besucht und ein Ultimatum gestellt. Mein Wunsch ist, dass kein Geld in die Abstimmung für die Konzernverantwortungsinitiative gesteckt wird. Glencore soll die soziale Verantwortung tragen und auch bezahlen. Ich weiss, chinesische Interessenten nehmen womöglich noch weniger Rücksicht auf Mengen, und deren Margen sind tief. Diese werden ebenso fallen, weil das Internet für mehr Transparenz sorgen wird.

Es existieren im Rohstoffhandel viele Leichen im Keller, durch korrupte Machenschaften, die an den Tag kommen können und auch bestimmt früher oder später auffallen werden. Glencore sollte endlich in eine ehrliche Öffentlichkeitsarbeit investieren.

DHL – Verhinderer von Kundenreklamationen

DHL Kundenreklamationen?

Logistikunternehmen, wie die DHL arbeiten mit immer kleineren Margen auf Kosten Ihrer Kurierfahrer. Die Dienstleistung ist perfide industrialisiert und kein Mitarbeiter am Kunden interessiert.

Im Oktober 2017 erwartete ich eine dringende Sendung, die an einem Freitag abgesandt wurde. Während des Wochenende wurde auf mein Anliegen nicht eingegangen. Am Montag, als ich die Ankunft der Sendung brauchte, weil ich einen Tag später eine Reise begleiten sollte, wurden meine Nachfragen schroff abgelehnt. Dies, weil ich nicht als Empfänger notiert war.

Später dann doch die Identitätsregistrierung. Es war aber schon zu spät, musste ich dann auch noch die Sendung umleiten und dafür einen hohen Zeitaufwand und weitere Kosten in Kauf nehmen. DHL fühlte sich nicht verpflichtet Schadensersatz zu gewährleisten und ignorierte die Korrespondenz dazu. Zwei Versuche für eine Betreibung gegen die DHL konnten trotz der Korrespondenz mit dem Unternehmen nicht zugestellt werden. Erst eine Betreibungsbeamtin vermochte mir schliesslich zu helfen.

Das Unternehmen zeigte sich als überheblich. Im Schlichtungsprozess unternahm es keinen Versuch den Fall zu klären. Es zählten die AGBs, DHL sollte die Hälfte meines Kostenaufwandes übernehmen. Diesen Schlichtungsprozess empfand ich als Farce, für die Prüfung des Falles wurde mir eine Rechnung über CHF 300,- gestellt.

Der Widerstand gegen die DHL sollte weitergehen. Schliesslich geht es mir darum, dass sich ihre Mitarbeiter wieder engagieren können und möchten. Jegliches persönliche Engagement wird meiner Meinung nach durch den Konzern  unterdrückt. Die Kunden zählen nicht, nur optimierte Prozesse und günstige Kosten.

Es stellte sich als Kampf gegen Windmühlen heraus, Rechtsverletzungen werden anscheinend gedeckt und vielleicht braucht es die EU für die Durchsetzung von Kundenrechten. Doch ändert dies wirklich was? Es ist nicht besser, wenn Bürger direkt Konzerne angreifen?

Glücklicherweise hat DHL gleich wieder eine Sendung verschlampt. Ich bin nochmals auf Konfrontation gegangen. Der Schlichtungsrichter hatte wiederum festgestellt, dass der Sendungsaufgeber Vertragspartner von DHL ist. Man hat jedoch den Schadensersatz zu 70% akzeptiert und mich gebeten das Gericht nicht mehr anzurufen, sondern den Geschäftspartner diesen Part zu überlassen. Den Vergleich finden Sie hier:
DHL-Entscheid vom Zivilgericht Basel

Freilich überlassen wir Ihnen Ihr ganz persönliches Fazit der Geschichte ausgesprochen gerne, Ihnen und nur Ihnen!
Meine Redakteurin beispielsweise folgert daraus; elementar sei seiner Wut erstmal freien Lauf zu lassen. Für sich alleine, falls diese sich nicht in Grenzen halte. Manchmal auch körperlich, was einen bewege an die Oberfläche tragen. Aber erst dann das Gespräch mit den Betroffenen suchen, sofern Kraftausdrücke und verbale Gewalt einmal verschwunden seien. Also unbedingt miteinander darüber reden, denn irgendeinmal sei die Kontrolle über ein Anstandsminimum zurückgekehrt. In jedem Fall lernten alle im Austausch durch wirklich individuellen Mut zur Aussprache meistens dazu. Auch welche, die den Ton vor Ort angeben und bestimmen, wie die Produkte auf Reisen gehen.

Auch deshalb nennt sich meine Seite rede.reisen. Es ist ein Prozess – Entwicklungsprozesse spielen sich immerzu im lebendigen Geschehen ab.

Google – warum soviel Macht bei wenigen

Google und dessen Mutterkonzern «Alphabet» gehören heute zu den mächtigsten Unternehmen der Welt. Sie haben ein Monopol für die Suche im Internet aufgebaut. Heute scheint ihr wichtigstes Ziel möglichst hohe Werbeeinahmen zu erzielen auszumachen.

Bei den Suchergebnissen gilt das Auktionsgebot. Wer am meisten zahlt erscheint mit seiner Werbeanzeige. Jeder Klick kostet in diesem entfesselten Wettbewerb. Keine qualitativen Niveaus, sondern finanzielle Ressourcen zählen.

So gibt es beispielsweise mindestens 20 Visadienste in der Schweiz. Unternehmen, die lange im Geschäft sind oder Startups mit potenten Investoren werden leicht gefunden. Eine Lisa Muster, die sich einen Nebenerwerb aufbauen möchte, fällt hingegen raus. So kann sie ihre Einkünfte kaum zügig erzielen.

Selbst von einigen afrikanischen Länder, wo kaum Wettbewerb existiert, fordert Google hohe Mindestangebote. In der organischen Suche gefunden zu werden ist noch schwieriger. Auch hier sind Unternehmen im Vorteil, deren Webseiten bereits geklickt wurden. Denn Google wertet Benutzererfahrungen aus.

Hinzu kommt, dass Google die Beratung seiner Werbung ausgelagert hat. Es gibt so kaum effiziente Hilfestellung, lediglich Kurse und Foren, beides meist online. Also investiert man gezwungenermassen auch hier in verschiedene Mehraufwände. Generell verfechtet Google alles, auf dass Mitarbeiter nicht persönlich mit Kunden sprechen. Schon ein Telefonanruf macht die Ausnahme aus. Denn Fragen werden meistens über Foren diskutiert.

Die Informationspolitik ist lückenhaft. Zudem, obwohl viele Benutzer von Google auf Foren von Business, Google+ oder Google Maps kommunizieren, wirkt sich der Einfluss dieser Benutzer minimal aus. Facebook, Twitter und Amazon verfahren ähnlich. Daten werden sich unter den Nagel gerissen, wofür wir die Plattformen kostenlos nutzen und Monopole schaffen dürfen.

Es ist an der Zeit diese Unternehmen unter demokratische Kontrolle zu stellen. Eine Verstaatlichung ist vielleicht der einzige Weg dazu. Denn beispielsweise eine genossenschaftliche Form scheint hierfür heute ein Unding zu sein. Aber die riesigen Internet- und Computerunternehmen werden andauernd mächtiger.

Ich finde den Google Kartendienst und viele Google-Programme sehr nützlich. Doch wenn Google ein Unternehmen für Menschen wäre, so hätten dessen Informationen weitaus mehr Wert, und zwar für alle. Vor allem würden sich mehr Menschen daran beteiligen und könnten Einfluss nehmen.

Momentan geschieht das Gegenteil. Daher habe ich einen Beitrag verfasst, worin ich die Meinung vertrete, dass von Google aus mittlerweile Algorithmen weitaus mehr bestimmen, als die meisten wahrhaben mögen.
Hier geht’s zu meinen Artikel: Hilfe, Algorithmen entscheiden

Wie es weitergeht, wird die Zeit enthüllen. Ich fände es gut, wenn noch mehr Menschen eigene Webauftritte entwickeln und sich persönlich und lokal besser vernetzen.