Schmolz & Bickenbach GV Verantwortung

«Schmolz & Bickenbach» hatte einst die «Von Moos Stahl» in Emmenbrücke, Kanton Luzern übernommen und ihren Hauptsitz anscheinend nach Luzern verlegt. Der Kanton Luzern hatte im Steuerwettbewerb die günstigsten Gewinnsteuern für Kapitalgesellschaften ausgewiesen.

Vor Jahren hatte ich noch auf möglichst hohe Steuervorteile für Unternehmen geachtet. Mittlerweile änderte sich meine Meinung, Unternehmen sollten genauso wie Privatpersonen zu den staatlichen Kosten beitragen, zumal diese immer weniger Mitarbeiter beschäftigen.

Letztes Jahr beabsichtigte der Kanton wegen fehlender Finanzmittel die Krankenkassen-Unterstützung, die sogenannte Prämienverbilligung zu beseitigen. Doch viele Familien können sich keine vollen Krankenkassenprämien leisten und sind um das Einspringen des Staates froh. Nach langem Hin und Her wurde diese Lösung der Prämienverbilligung gefunden. Doch wie lange kann ein Staat auf welche Weisen sparen?

Auf unsere Anfrage hin haben wir vom Verwaltungsrat von Schmolz & Bickenbach Edwin Eichler eine ausweichende Antwort bekommen. Er hat darauf hingewiesen, dass die Bürger die Steuern demokratisch beeinflussen können, und Unternehmen dies akzeptieren. Kein Wort hingegen, dass immer nach Steueroptimierungen gesucht wird und auch keinerlei Meinung zur Frage, ob es denn richtig sei, dass Privatpersonen mittlerweile prozentual höher belastet sind als Unternehmen. Dies vor allem, indem Sozialversicherungen deren Unterhaltskosten berücksichtigen.

Für das nächste Jahr haben wir schon unser Hauptthema ergattern können. Obwohl sich der Verwaltungsrat von Schmolz & Bickenbach von sieben auf sechs Personen verkleinerte, bleibt dessen Vergütung in gleicher Höhe (von ca. CH 4 Mio). Niemand hat dies erwähnt, und indirekt damit auch nicht bekannt gegeben, dass somit eine Lohnerhöhung erfolgt,. Das sehe ich insofern als verlogen, wonach doch das Unternehmen ein riesiges Sparprogramm verfolgt.

Folgende kurze Rede habe ich 2019 an der Generalversammlung von Schmolz und Bickenbach über das Jahr 2019 gehalten. Diese Ansprache auf die erste Strophe samt Refrain von meinen Lied «Anstand» hin:
www.zurfluh.de/anstand

Still hat der Verwaltungsrat den Lohn erhöht
weil das einfach so geht
Die Vergütung von 7 auf 6 blieb gleich
und machte jeden Verwaltungsrat reich
bei den Arbeitern wird rationalisiert
und der Aktionär langfristig profitiert
Gerechtigkeit – wo ist der Sinn
biegen wir das wieder hin
nächstes Jahr die Arbeit günstiger verrichten
das bezwecke ich nicht mit dem Dichten

In der Antwort hat man ausgeführt, dass seinerzeit über den Maximalbetrag abgestimmt wurde. Im Geschäftsjahr 2018 sei dieser nicht ausgeschöpft worden. Die Aktionäre profitierten nicht, der Aktienkurs blieb tief, und es wurde keine Dividende bezahlt.
Jedoch leidet der Konzern immer noch an einer Akquise-Strategie von Werken, die nicht ins Unternehmen passten und überbezahlt waren. Stattdessen profitierten die Arbeitnehmer, mit mehr Stellen und in den meisten Fällen einer Lohnerhöhung. «Nur, mit Arbeitnehmern des Konzern hat auf der GV kein Dialog stattgefunden, deren Ansichten selten gehört werden.»

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert